Vol. 05 — 1. April bis 30. April 2023 (Verlängert bis 14. Mai 2023)

Le Bureau x Andreas Duscha
Geplante Obsoleszenz II

Eröffnungswochenende zur Art Düsseldorf:
Samstag, 1. April 2023, 11:00–18:00 Uhr

Sonntag, 2. April 2023, 12:00–17:00 Uhr

Für Andreas Duscha ist die ästhetische Form immer in erster Linie ein Mittel, um die Aufmerksamkeit auf den Kontext zu lenken. Das bedeutet, dass der formalen Oberfläche eines Werkes nicht nur Schönheit und Attraktivität inhärent sind, sondern sich in ihr eine potenzielle Überführung in die thematische Tiefe materialisiert.

Ein Teil der Ausstellung erzählt chiastische Geschichten von Vergänglichkeit, menschlicher Begrenztheit und Triumphen des divergenten Denkens. Man wird mit Aufnahmen überlagerter Postkarten nicht mehr existenter Bauwerke konfrontiert, die zu ihrer Zeit als die herausragendsten architektonischen Errungenschaften galten. Geisterhafte Fotografien dokumentieren nun die Vergänglichkeit ihrer Sublimität. Diesen vergangenen Größen werden Cyanotypien gegenübergestellt, die das kontinuierliche Streben nach Überwindung menschlicher Möglichkeitsgrenzen demonstrieren: Technische Konstruktionszeichnungen von Perpetuum mobilia zeigen die jahrtausendealten gescheiterten Versuche, Energie entgegen den Regeln der Physik aus sich selbst heraus zu speisen. Ein menschenerdachtes Konzept, das schon bei seiner Genese zum Scheitern verurteilt war.

Apollo, 2023 Ölfarbe auf Polymerdruckplatte, 41 x 36 cm, gerahmt © Andreas Duscha

Andreas Duscha ist als kritischer wie leichtfüßiger Geschichtenmanipulator bekannt und bedient sich mit Vorliebe „aus der Zeit gekommener“ fotografischer Techniken (Andrea Kopranovic, 2018). Er schafft es Räumlichkeiten zu einer düster-dystopischen Gesamtkomposition zu machen, in deren Hintergrund sich die Reflexion der Medialität fotografischer Bildproduktion in Verbindung mit der Verarbeitung signifikanter historischer Ereignisse, naturwissenschaftlicher oder alltags- und populärkultureller Phänomene als zentrale künstlerische Strategie abzeichnet (Maximilian Geymüller, 2016).

Mehr zu Andreas Duscha:
https://andreasduscha.com/